Bürgerinitiative Pro Stadtwald C4: Gut besuchter Vor-Ort-Termin

Veröffentlicht am 10.05.2019 in Kommunalpolitik

An Stelle eines Infostands in der Innenstadt hatte sich der SPD-Ortsverein für die vergangene Woche eine Alternative in Form eines Vor-Ort-Treffens mit der Bürgerinitiative Pro Stadtwald C4 einfallen lassen. 40 Teilnehmer an dieser Veranstaltung trafen sich am Parkplatz vor der Raststättenbrücke und diskutierten über die Pläne des Bundesverkehrsministeriums, auf dem Gelände des dortigen Stadtwalds einen Park- und Rastplatz für bis zu 400 LKW zu errichten. Bisher konnten die Anwohner des Gebiets die Autobahn A6 zwar hören, jedoch nicht sehen. „Im jetzigen Zustand des Waldes haben wir neuerdings auch Blickkontakt zur Raststätte“, bemerkte ein Teilnehmer süffisant.

Dessen Partnerin ergänzte etwas sarkastisch: „Wenn hier demnächst jede Menge LKW vor unserer Terrasse parken, sehen wir zumindest die Autobahn wieder nicht mehr!“ Zwar freue man sich sehr darüber, dass sich der gesamte Gemeinderat und auch die Stadtspitze einhellig gegen die Pläne des Verkehrsministers und des Karlsruher Regierungspräsidiums ausgesprochen haben. Man sehe aber auch mit Sorge, dass viele potenziell von einer solchen Maßnahme betroffene Anlieger davon ausgingen, dass die Maßnahme an sich damit bereits vom Tisch sei.

„Dass der Oberbürgermeister und der Gemeinderat hier eindeutig Position gegen die Umwandlung des Stadtwalds in einen Parkplatz bezogen haben, kann uns nur bedingt beruhigen. Solange die Untersuchungen des Regierungspräsidiums weitergehen, ist die Gefahr jedoch keineswegs gebannt. Wir müssen weiter aktiv für unsere Interessen kämpfen und dürfen uns jetzt nicht einlullen lassen“ warnten die Sprecher der Bürgerinitiative Pro Stadtwald C4. Auch die SPD-Bundestagskandidatin Neza Yildirim hatte sich an ihrem Geburtstag auf den Weg nach Hockenheim gemacht, um die Initiative zu unterstützen.

Gemeinsam mit den Stadträten Ingrid Trümbach-Zofka, Marina Nottbohm, Richard Zwick, Willi Keller und Jochen John vertrat sie hierzu ihren Standpunkt: „Einen Stadtwald in einen LKW-Parkplatz zu verwandeln, ist in der heutigen Zeit das völlig falsche Signal, welches jeglichen Wunsch nach einer wirklichen Verkehrswende konterkariert!“ Auch der SPD-Pressesprecher Konrad Sommer, gleichzeitig Vorstand der Hockenheimer „Bürgerinitiative Stille Schiene“, bot der Bürgerinitiative seine Unterstützung an. „Was hier geplant wird, sollte sich ein Staatssekretär des Verkehrsministeriums vor der Entscheidung mal vor Ort ansehen. Derart fatale Entscheidungen dürfen nicht vom Schreibtisch in Berlin aus getroffen werden“ mahnte er und ermutigte die Betroffenen, auch den Druck auf Landes- und Bundesregierung noch zu verstärken.