Parteileben: Während traditioneller Familienfeier drei GenossInnen für 120 Jahre Mitgliedschaft geehrt

Veröffentlicht am 24.11.2018 in Kommunalpolitik

Es bewegt sich einiges in der ältesten demokratischen Partei Deutschlands. Und so musste der SPD-Landtagsabgeordnete Daniel Born dem aktuellen Zeitgeschehen Tribut zollen und seine Teilnahme an der gut besuchten Familienfeier der Hockenheimer SPD kurzfristig absagen. Er wurde während des parallel stattfindenden SPD-Landesparteitags in Sindelfingen dringend gebraucht, von wo er immerhin als stimmenstärkster Beisitzer im neuen Landesvorstand der baden-württembergischen SPD nach Hockenheim zurückkehrte.

Seine planmäßige Rolle während der traditionellen Familienfeier der SPD-Hockenheim, nämlich die würdige Ehrung der Partei-Jubilare, konnten deshalb mit den Stadträtinnen Marina Nottbohm und Ingrid Trümbach-Zofka nur zwei ausgewiesene Kommunikations- und Unterhaltungs-Talente übernehmen. Sie meisterten diese sich kurzfristig ergebende Herausforderung mit viel Geschick und zur besten Zufriedenheit der Jubilare und des Publikums.

Da alle drei Jubilare im Jahr 1978 in die SPD eingetreten waren, forderte Marina Nottbohm zunächst das Publikum mit einigen Fragen zum damaligen Zeitgeschehen heraus. Dass Helmut Schmidt in jenem Jahr Bundeskanzler und Walter Scheel Bundespräsident waren, war den älteren Teilnehmern noch sehr geläufig. Dass der 1.FC Köln 1978 deutscher Fußballmeister wurde, sorgte bei den jüngeren Teilnehmern allerdings für erhebliche Irritationen. Man ging wohl bisher davon aus, dass Köln nie ernsthaft um eine Meisterschaft gespielt hat, sondern es sich schon seit Gründung des Vereins lieber im warmen Fahrstuhl zwischen erster und zweiter Liga bequem machte. Auch die bayrische Landtagswahl, welche 1978 die CSU bei 59% und die SPD bei 31,3% Stimmenanteil sah, führte bei den anwesenden Genoss/innen zu verträumten Gesichtsausdrücken.

Nach dieser kurzen Rückschau in die deutsche Geschichte machte sich die SPD-Vorsitzende Ingrid Trümbach-Zofka an die Ehrung der drei „Vierzigender“. Marita Kögel wurde 1978 von dem damaligen SPD-Vorsitzenden Fritz Weiß für die SPD geworben. Nicht nur als Gemeinderatskandidatin und Kassiererin der SPD, sondern auch auf Grund ihrer umfänglichen Ehrenamtsaktivitäten in der Arbeiterwohlfahrt und in der IG Metall hat sich Marita Kögel einen Namen als engagierte Sozialdemokratin gemacht. Herrmann Frank trat der SPD ebenfalls 1978 bei.

Und auch hierbei spielte Fritz Weiß, in diesem Fall als Herrmann Franks Schwager, eine wesentliche Rolle. Der dritte Jubilar im Bunde war mit Reinhard Eisinger ein heute noch engagierter Betriebsrat, welcher über sein gewerkschaftliches Engagement als Jugendvertreter seinen natürlichen Weg zur SPD fand. Reinhard Eisinger ist in Hockenheim zudem durch sein langjähriges Wirken im DRK bekannt. Vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Willi Keller wurde im Rahmen der Ehrungen mit größter Anerkennung begemerkt, dass auf den Urkunden der Jubilare die Namen der SPD-Bundes- und –Landes-Vorsitzenden in den letzten fast 20 Jahren des Öfteren wechselten, jedoch der Name der Ortsvereinsvorsitzenden Ingrid Trümbach-Zofka stets der gleiche blieb.

Neben den Jubilar-Ehrungen gaben das reichhaltige Kuchenbüffet, die von Jutta Janisch in gewohnter Professionalität vorbereitete und moderierte Tombola sowie eine Vielzahl aktueller Gesprächshemen aus der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik hinreichenden Raum für Zerstreuung und lebhafte Kommunikation, so dass auch in diesem Jahr keine Langeweile aufkam.

kso