Gesundheit: Pflege-Experten treffen sich mit SPD-Landtagsabgeordneten in Hockenheim

Veröffentlicht am 15.04.2019 in Landespolitik

„Pflege geht uns alle an. Darum war es mir wichtig, Experten zu dem Thema bei mir im Wahlkreisbüro an einem Tisch zu versammeln“, stellte der Schwetzinger Landtagsabgeordnete Daniel Born zu Beginn des von ihm initiierten Fachgespräch fest. Neben Berufsvertretern sowie Senioren- und Behindertenbeauftragten hatte Born auch seinen Kollegen Rainer Hinderer, der Vorsitzender des Sozialausschusses des Landtags ist, zu Gast in der Runde.

Während sich Born über den großen Zuspruch auf seine Einladung freute, zeigte er sich über die derzeitige politische Entscheidungslage enttäuscht: „Pflege ist das entscheidende Zukunftsthema. Es ist bedauerlich, dass der mehr als 1000 Seiten starke Bericht der `Enquetekommission Pflege` der letzten Legislaturperiode nicht dazu führt, dass die grün-geführte Landesregierung die notwendigen Themen anpackt. Der Bedarf ist allen Fachleuten bekannt und klar formuliert – es wäre also an der Landesregierung, die entsprechenden Maßnahmen nun zu ergreifen“.

Born hatte sich des Themas angenommen, weil er in Gesprächen immer wieder erfährt, dass die Untätigkeit der Landesregierung zu Unmut führt. Rainer Hinderer, der bevor er in den Landtag gewählt wurde, als Diplom-Sozialarbeiter in Heilbronn tätig war, machte auf die seiner Meinung nach größten Herausforderungen in der Pflege aufmerksam. „Eine wachsende Zahl an Pflegebedürftigen und der gleichzeitige Fachkräftemangel brauchen eine politische Schwerpunktsetzung auf gute Pflege. Die Verbesserung der Ausstattung der teilstationären und ambulanten Pflege, ein Fokus auf die Stärkung der Rehabilitation und eine Fachkräfteoffensive sind dringend Maßnahmen, für die wir mit unserem SPD-Positionspapier Partei ergreifen.“ so Hinderer in der Diskussion.

In der Debatte spielten dann unter anderem die Forderung der SPD nach einer dreimonatigen Freistellung für pflegende Angehörige sowie die 2020 startende Generalistenausbildung eine große Rolle. Bei der Frage der Ausbildungsfinanzierung machte Hinderer eine weitere SPD-Forderung deutlich. „Ich habe kein Verständnis dafür, dass die Kosten für die Ausbildung teilweise auf die Pflegeheimbewohner umgelegt werden. Hier muss es eine klare Prämisse geben: für die Ausbildung kommt das Land auf.“ so der Sozialexperte.

Nachdem man sich beieinander für Einladung und Teilnahme bedankt hatte, wurde vereinbart, das offene Ohr, das Born mit seinem Wahlkreisbüro Einrichtungen ebenso bietet wie Einzelpersonen, künftig noch stärker zu nutzen. Der Landtagsabgeordnete verabschiedete seine Gäste mit den Worten: „Sie schaffen mit Ihrer Arbeit, dass wir Zusammenhalt und Zuhause in der Region hinbekommen. Lassen Sie mich gerne wissen, wenn ich Sie unterstützen kann“.

dh