Demokratie: Gedenken zum 94. Todestag Friedrich Eberts

Veröffentlicht am 28.02.2019 in Landespolitik

Zum Gedenken an den ersten demokratisch gewählten Reichspräsidenten Friedrich Ebert veranstaltete die Hockenheimer SPD am 28. Februar eine Feierstunde an dessen 94. Todestag. Die Gedenkrede wurde in diesem Jahr wieder von dem SPD-Landtagsabgeordneten Daniel Born gehalten. Ein direkter Vergleich der Lebensumstände zwischen heute und der damaligen Zeit ist für Daniel Born ein klarer Indikator für die Größe und Schwere der Aufgabe, die sich Friedrich Ebert zutrauen musste: nach der Revolution von 1918 das Morsche und Überkommene der Monarchie zu verjagen und gegen viele innere Feinde und unter der Last der Folgen der ersten Weltkriegs mühsam eine Demokratie in Deutschland aufzubauen.

Im Rahmen seiner Antrittsrede 1919 stellte sich Friedrich Ebert nicht primär als Vormann der SPD vor. Er war davon überzeugt, dass die Idee einer sozialen Demokratie, mit einer Verständigung zwischen Arbeiterschaft und Bürgertum, einer Abkehr vom Obrigkeitsstaat und einer Einbettung in ein demokratisches Europa nicht nur eine Partei, sondern das ganze deutsche Volk erfüllen könne. Friedrich Ebert war Demokrat aus Überzeugung und er blieb, wie Friedrich von Weizsäcker es einmal formulierte, „Demokrat in einer weitgehend undemokratischen Zeit.“ Verunglimpfungen machten weder vor der demokratischen Staatsform noch ihrem gewählten Staatsoberhaupt Halt. Missverständnisse, Fehlurteile und blanker Hass galten nicht nur der Person Friedrich Eberts – sie galten jener Demokratie, deren würdiger erster Bürger er war. Dabei verwies Daniel Born, auch vor dem Hintergrund des 100 –jährigen Gründungsjubiläums der Weimarer Republik, auf neuere Studien, welche davon ausgehen, dass die Weimarer Republik eben nicht scheiterte, sondern gezielt von antidemokratischen Kräften zerstört wurde. Über die Tatsache, dass vergleichbare Kräfte auch heute noch, und in jüngerer Zeit wieder verstärkt, an den Grundpfeilern europäischen wie deutschen Demokratieverständnisses zu sägen versuchen, schlug Born die Brücke zurück aus Eberts Zeit in die Gegenwart. „So lange derartige Bedrohungen unserer Demokratie existieren, macht es Sinn, dass wir uns einmal im Jahr hier treffen und an Friedrich Ebert zurückdenken“, schloss Born seine Ausführungen.

kso